Was Sie schon immer über BarCamps wissen wollten.


Die vielleicht wichtigste Frage zuerst:

Was ist denn ein BarCamp?

„Nichts geschieht, außer jemand nimmt es in die Hand.“

Das Format BarCamp bedeutet, ein stabiler methodischer Rahmen, aber keine vorgegebene Agenda und auch kein im Voraus festgelegtes Resultat, das erreicht werden soll. Es ist eine intensive, dynamische Veranstaltung mit Übungen, Diskussionen und Workshopbeiträgen der Teilnehmenden untereinander. Gemeinsam wird am Morgen geplant, was und wann im Laufe des Tages stattfinden wird. Diese offene und zugleich verbindende Atmosphäre ermöglicht lebendige Dialoge auf Augenhöhe. Die Teilnehmenden begegnen sich, interagieren, tauschen ihr Wissen aus. Freiheit und Verantwortung gehen Hand in Hand.

"Wertschätzende Begegnungen auf Augenhöhe von Mensch zu Mensch."

Dabei ist es nicht von Belang, dass möglichst viele Menschen zusammenkommen. Ein BarCamp funktioniert auch schon mit acht Personen. Und es ist in diesem Kontext auch nicht von Bedeutung, welchen formellen Rang oder welche Position Teilnehmende in ihrem Beruf innehaben. Alle sind willkommen, die zum Leitthema etwas beitragen können und wollen.

Konkretes hierzu weiter unten im Text unter 'Ihre Verantwortung'.

 

Damit das alles möglich wird, gibt es Moderatoren. In Rahmen des heart’n'soul@workCamps ist das meine und die Rolle einer Co-Moderatorin bzw. eines Co-Moderators. Wir unterstützen Sie dabei, dass Sie selbstorganisiert das Beste erreichen, was Sie zu diesem Zeitpunkt erreichen können. Eben, weil der Prozess so läuft, wie er läuft.

 

„Die verlängerte Kaffeepause.“

Um mit den Worten eines Moderationsprofis, Erich Kolenaty zu sprechen, ist das BarCamp eine Tochter von Open Space. Das wiederum wird von seinem Entdecker Harrison Owen als eine verlängerte Kaffeepause beschrieben. Und ich möchte ergänzen, eine bedeutende Kaffeepause. Ohne im Augenblick des Zusammenseins zu wissen, wie wichtig, die eine oder andere Information einmal werden könnte. Oder es vielleicht sogar schon ist.

Als BarCamp Teilnehmerin habe ich selbst erlebt, wie unkompliziert, lebendig Begegnungen und Wissens- bzw. Erfahrungsaustausch sein können. Und obendrein leicht und freudvoll ohne an Gehalt zu verlieren. Wertschätzung dem Menschen gegenüber, nicht der Rolle oder Position, die er inne hat, das hat mich sehr berührt.

 

„Gib ein wenig und bekomme viel.“

Das BarCamp beruht auf dem Prinzip von Geben und Nehmen. Alle Teilnehmenden sind gebeten ein "Geschenk" in Form eines Beitrages zur Veranstaltung mitzubringen.

Was Sie geben

Als Teilnehmende/r bringen Sie einen inhaltlichen Beitrag in einer kleinen Gruppe.

Das kann ein Impulsvortrag sein, das Teilen einer spannenden Methode bzw. Ansatzes und es kann auch ein Austausch i.d. Kleingruppe zu einer Fragestellung sein, die Sie beschäftigt oder auch eine spannende Erfahrung. Etwas aus Ihrer persönlichen Schatzkiste.

Ihre Verantwortung

Jede/r übernimmt die Moderation ihres/seines Beitrages selbst. Das einzige Kriterium: Der Beitrag orientiert sich an einem Aspekt des Leitthemas. Hinweis: Alle Beiträge sind gleich wichtig und werden deshalb bei der gemeinsamen morgendlichen Planung weder bewertet noch priorisiert.

Ihre Zeit

Für Ihren Beitrag, in diesem Zusammenhang auch Session genannt, stehen Ihnen je nach Teilnehmerzahl 45 Minuten zur Verfügung. Dieses Zeitfenster beinhaltet auch die Interaktion mit Ihren TeilnehmerInnen. In den anschließenden fünf Minuten sind Sie alle gebeten, die Kerngedanken, Erkenntnisse, Ideen etc. dieser Session auf einer vorbereiteten Metaplanwand in Stichworten zu notieren. Hinweis: Die Dokumentationen aller Sessions sind gewissermaßen die gesammelten Früchte der (Klein-)Gruppen. In unsere Abschlussrunde bringen wir alle Früchte zusammen und feiern die Ernte.

 

„So viele Räume, so viele Sessions.“

Die Sessions finden gleichzeitig statt. Wie viele parallel angeboten können werden, hängt von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Räume und dem gesamten Zeitvolumen ab.

„Alle sind willkommen!“

Grundsätzlich gibt es weder richtige noch falsche TeilnehmerInnen. Alle sind willkommen! Das heart’nsoul@workCamp wendet sich an Selbstständige, Fach- und Führungskräfte aller Verantwortungsbereiche und Branchen. 

 

„Alle haben etwas zu sagen und zu geben: In diesem oder jenem Gebiet, auf die eine oder andere Weise!“

Was Sie bekommen

Im Rahmen des heart'n'soul@workCamps erleben Sie einen unkomplizierten Erfahrungs- und Wissensaustausch mit den unterschiedlichsten Menschen. Sie lernen interessante Persönlichkeiten kennen oder treffen sie wieder. Inspiration, neue Perspektiven, Zeit zur Reflexion und anregende Gespräche. Es können neue Initiativen entstehen und Gleichgesinnte finden sich. 

Ich habe immer wieder erlebt, wie sprühend und beseelt Menschen nach einem BarCamp nachhause gehen: Strahlender Blick, beschwingter Gang, Begeisterung im Händedruck.

„Ernte einbringen und Feiern!"

Ein BarCamp beginnt mit einem Eröffnungsritual und endet mit dem Einbringen der Früchte und der Würdigung der gemeinsamen Ernte. Ein Fest!


BarCamp Prinzipien


Die Prinzipien


„Freiheit und Selbstverantwortung ist die Devise.“

1. Die, die da sind, sind genau die Richtigen.

… lösen Sie sich von der Idee, dass die Tiefe und Qualität des Austausches davon abhängt, dass besonders sympathische, besonders erfahrene, besonders wichtige, besonders weise Menschen dabei sind.

2. Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.

… Kreativität entsteht niemals nach Zeitplan.

3. Wo immer es geschieht, es ist der richtige Ort.

… Sie wählen selbst den besten Ort für Ihren Beitrag, Ihre Gespräche.

4. Was immer geschieht, es ist das Einzige, was geschehen konnte.

… machen Sie sich frei von Erwartungen, was sein sollte, müsste, könnte. Es ist gut genug, wie es ist.

5. Vorbei ist vorbei, Nichtvorbei ist nicht vorbei

… manchmal ist ein Thema rasch durch. Ziehen Sie es nicht künstlich in die Länge, nur damit die Zeit rum geht. Nutzen Sie die Zeit, um in eine andere Gruppe zu gehen oder etwas anderes tun, was Ihnen Spaß macht.

… manchmal kommt ein Thema erst zum Schluss so richtig in Fahrt. Suchen Sie einen freien Raum und notieren Sie auf der Zeittafel, wo andere Sie finden können.


Das Gesetz der der zwei Füße oder das Gesetz der Mobilität


„Abgestimmt wird mit den Füßen.“

Der einzige verpflichtende Punkt. Hier stimmen Sie mit den Füßen ab. Sie laden zu Ihrem Beitrag ein, Sie gehen zu den Gruppen, die Sie anziehen – und Sie bleiben nur in einer Gruppe, solange Sie das Gefühl haben, dass Sie etwas lernen oder beitragen wollen. Wenn Sie nichts lernen noch beitragen können, ehren Sie die Gruppe mit Ihrer Abwesenheit.


„Selbstbestimmung und Wahlfreiheit.“

Die Anwendung des Gesetzes ist leicht: Sie müssen sich weder rechtfertigen noch entschuldigen.


„Von Hummeln und Schmetterlingen.“

Wenn Menschen das Gesetz der zwei Füße anwenden, zeigen sie manchmal Verhaltensweisen, die metaphorisch mit den Begriffen „Hummel“ und „Schmetterling“ ausgedrückt werden könnten.

„Hummeln“ flattern von Gruppe zu Gruppe und bilden eine Brücke zwischen den Themen durch Gruppenwechsel. Die „Schmetterlinge“ flanieren und pausieren nachdem sie ihren Beitrag in der Kleingruppe beigesteuert haben. Sie folgen dem, wonach ihnen gerade zumute ist, sind einfach da und lassen geschehen.